Es gibt eine verallgemeinte soziale Vorstellung, wonach die meisten Patienten einen Arzt besuchen, erst – wenn es recht spät ist.
In der Sprache der Mediziner würde es heissen, der Patient erscheint mit einem Problem im Stadium der klinischen Prägung.
Ist es wirklich so?

In Anlehnung an einen GEK-report 2008, sollen die Versicherten 17 Besuche im Schnitt pro Jahr abgestattet haben.
Auf dem Platz 1 der Tabelle imponierten die Rückenschmerzen (25% der Deutschen würde sich deshalb jährlich behandeln lassen).
Mit einem Unterschied von 1/2% würden die Deutschen sich wegen des Bluthochdrucks beim Arzt blicken lassen (Platz 2 in der Häufigkeit).
Auch in etwa ein Viertel der Deutschen geht jährlich zum Augenarzt (Platz 3), wegen der Fehlsichtigkeit. Verglichen mit dem Vorjahr sei es eine Verschiebung um einen Platz nach oben…
Knapp 19% aller Arztbesuche kamen wegen den Fettstoffwechsels/ Cholesterinprobleme zustande (Platz 4).
Der Platz 5 (mit 17% sämtlicher Arztbesuche) war der Symptomatik im Sinne einer Grippe/Influenza zuzuschreiben.
Das Schlusslicht der Tabelle (Platz 10 mit knapp 10% der Beteiligten) galt der Ernährungsproblematik – im Zusammenhang mit der Adipositas…

Alleine diese kurze Aufstellung lässt erkennen; dass doch nicht die Symptome (Warnsignale des Körpers) die Ursache für die meisten der Arztbesuche waren.
So zum Beispiel…der Bluthochdruck wird eher als eine asymptomatische Krankheit gesehen…nur seine Folgen nicht.
Ebenso schlecht kann ein Patient die cholesterinbedingten Gefäßstörungen wahrnehmen.
In beiden der Fälle handelt es sich aber um die „systemischen Leiden“, die irgendwann – zusammen mit dem Problem aus dem Platz 10 – der Adipositas… zu der Entstehung vom „metabolischen Syndrom“ führen (vide: „Übergewichtigkeit kommt nicht alleine“).

Dann ist es aber sowohl mit der Lebensqualität als auch einer angemessenen Lebenserwartung ziemlich vorbei…

Immerhin sprechen die Daten der dargelegten Statistik vom Jahr 2008 dafür, dass schon damals ein ganz erheblicher Anteil aller Arztbesuche auf das vermeintliche Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen war.
Nicht die „brennenden“ Symptome alleine…
Damit müsste man schon einen Lob dem mündigen Patienten aussprechen.

Das soziale Bewusstsein hat schon vor Jahren realisiert, die Zivilisationskrankheiten sollte man nach Möglichkeiten im Vorfeld auffangen.
Es gibt natürlich Probleme, wo die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse ein Update unseres Bewusstsein fordern und fördern (vide: „Ein Update vom Verstand und die Statistiken“).
Auf die weiteren „schleichenden Gefahren“ komme gerne in aller Kürze zurück.
Bis dann
Euer Marcin Korecki
Release 2015.05.04.

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